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Книга Вечной Премудрости - Генрих Сузо

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und vertreib von mir all mein veind,

das si nymmer chain ursach oder gewalt den (gegen?) mir gewynnen vor meinen tod uncz an meinen tod. Amen.

[33v] Mit dem gepett mant man unser frawen, wie sy under dem chreucz stund:

Suzze muter, erwirdige fraw, rayne maid Maria, ich pitt dich mit andacht,

gedenkch an das sehen, das du test under dem chreucz, da dein saliger sun unser herr Jhesus Christus vor deinen augen an dem chreucz hieng,

und gedenkch, was du dir da gedachtest,

wedenkch auch dein angst, dein not, deinen iamer und trubsal, das du alles laidest,

da dein unschuldig’ aingeporner sun Jhesus Christus geopphert ward got dem vat’(er) [34r] allen sundern zu trost.

Wedenkch auch, das er all sein martter wolt leiden fur den sunder, der ich laider ainer pin.

Er verdienat mir mit seinem tod, das ich sein pruder sol sein.

Davon genedige junchfraw versmech mich nicht und lazz mich auch deinen sun sein.

O aynige hoffnung aller ellenden,

Ich fleuch zu deinen genaden und enphilch dir all mein not, und erwele dich hewt mir zu ain’ muter und zu ainer versunerinn. Genedige mut’(er), nicht versmech mich durch des willen, der durch meinen willen nakchat und plozz

und verwuntter an dein chreucz hieng unser herr Jhesus Christus, der zu loben von zu eren ist an end. Amen.

[88r] Von unser frawen ein gepett:

Hor, liebe fraw mich, das ich in christemleichem gelauben tot lig,

herr, ich dankch dir, das ich in der ordnung der heyligen chonschaft sterben sol,

herr, ich veriech dir,

das ich darinn nye gelebt hab, als ich von recht solt, das ist mir laid und rewt mich,

das ich die czaichen der rew mit ernschaffter puezz nicht volpringen mag;

herr, ich han willen mich zu pessern, ob du mir fristung geist meiner

tag;

herr, ich waizz wol, das ich nicht behalten [88v] mag werden newr allain mit deinem tod, herr, deinen tod fecz ich fur mich und dein vorchtsams gericht.

Herr, ich opher deinen tod deinem hymelischem vater fur mein ver-schulttes leben,

herr, in dein wunden senkch ich mich, hinder deinen unschuldigen tod verpirg ich mich in dein augscleichs gericht,

herr, all deine wort und werch fecz ich fur alle meine pose wort und werch,

das du in dem wolgevallen aller der wirdigen dinst, die dir von allen deinen liebhaben leipleich werden erpoten in hymel

und auf erden, ubercraft mein’ sawmung lazzhait, die ich han an dei-nem dinst

und mach dir, herr, alles mein leben genem und wolgevallen.

Herr, ich [89r] geding auf dein parmung, der mer ist dann aller weld schuld,

herr, ich pin der schacher mit der spaten rew gedenkch mein herr in deinem reich. Amen.

[89r] Ein gut gepett:

Herr, Jhesu Christe, an dem leczten tag deins lebens, da du hiengst an dem chreucz, hast du siben wort gesprochn,

das wir die selben aller heyligisten wort in unser’ gedechtnuss albeg be-hielten,

herr, ich pitt dich durch die chraft der solben siben wort, das du mir ubersehest, was ich mit sunden begangen hab mit dein siben tot sunden,

das ist von der hochvart,

von d’geyttichait, von d’uncheusch

und von dem czorn [894,

von dem neid,

von der frazzhait,

und von d’chrachait an gotes dinst.

Herr, als du gesprochen hast: vater vergib den die mich chreuczen,

schaff, das ich allen den ubersech durch dein’ lieb willen, die mir ubel tund;

und als du dem hangenden schacher an dem chreucz hast gesprochen: hewt wirt du pey mir sein in dem paradeys.

Also solt du mich haissen leben, das du in der weil meins todes spre-chest: hewt wirst du pey mir sein in dem hymel;

und als du hangend’ an dem chreucz zu dein’ mut’ (muter) hast gespro-chen:

weib, nym war dein sun;

darczuhast, du gesprochen zu deinem junger [90r] Iohann: nym war dein muter,

schaff, das dein lieb und dein ware mynne mich dein’ mut’(er) zu ge-

sell;

und als du hast gesprochen: hely, hely, lamazabathani, das bedewt: mein got, mein got, warumb hast du mich verlassen? haizz mich in meinem trubsal und angst alczeit sprechen: vater erparm dich uber mich.

Laitt mich mein chunig mein got der mich mit seinen augen plut hat erlost,

und als du hast gesprochen: mich durst;

das bedewt, das hayl der heyligen sele, die in der vorhell dein’ czuchunft waren warttend.

Schaff, das mich alczeit nach dir durst und lieb hab dich prunne des [90v] lebentigen wassers und dich prunn des ewigen liechtes der genomen ist mit gancz’ begird des herczen;

und als du hast gesprochen:

vater, ich enphilch dir meinen gaist in dein hend.

Schaff, das ich an meinem tod freyleich und volchomenleich mug ge-sprechen: vater, ich enphilch meinen gaist in dein hend.

Nym mich, herr, zu dir,

wann du hast mir das czil meins lebens auf geseczt,

und als du gesprochen hast an dem chreucz:

consumatum est,

das bedewt, das die arbait

und der smerczen,

die du enphangen hast, durch uns arm’ sunder willen, ieczunt nu volpracht ist.

Schaff, das ich in dem awzgang mein’ sele von dem leichnam verdien zu horen [91r]

und dein aller fuzztte stym: chom her, mein frewd, mein lieb, was ich hab geschikcht, das dein gepresten ieczunt sol geendet werden; chum her und steig mit mir auf in den hymel,

das du mich mit den heyligen engeln werdest haissen ezzen schymphen und wonen

durch nuczleich aller der welt. Amen.

III

Ms. a IV 29 der Stiftsbibliothek, St. Peter Stift, Salzburg

Точное происхождение манускрипта неизвестно.

«Сто созерцаний»

[146v] Hii sunt centum gradus exhoralogio sapientie.

I. ija ewige weisheit, mein herz ermanet dich, als du nach dem letz-ten abentessen auf dem perge von angsten deines zarten herczen wurd hinflissen von dem blutigen sweys,

II. und als du wurd feintlich gefangen, strenklich gepunden und ellendig[147r]lich gefuert;

III. herre, als du wurd in der nacht mit herten straychen, mit vorspey-tem antlitz und mit vorhinden deyner schonen augen lesterlich gehandelt,

IV. fra vor kayphas vorsprochen und in den tod unschuldig gegeben,

V. von deyner czarten muter mit grundlosem hizenleyd angesehen.

VI. du wurd vor Pylatum schemlich gestellet, felslich geraget, totlich vordampt,

VII. du, ewige weisheit, wordest vor herode in weissen claydern torlich vorspottet,

VIII. dein schoner leip wart so gar leitlich von den ungeczogen geisselslegen czumfischt und czufurt,

IX. dein czartes haubt mit spiczigem dorn durchstochen, davon dein mynniglichs antlitz mit pluet was vorrunnen, [147v]

X. du wurd so ellendiglich vorteylet und schemlich mit deinem krewtz aus in den tod gefurt.

Ach, mein eynig und ewige czuvorsucht des seistu heut ermaent (ermanet?), das du mir veterlich czuhulf komest in allen meynen noten. Empind mich von meynen sfintlichen sweren panden. Behfiet mich vor heimlichen sfinden und offenbarem laster. Beschirm mich vor des feindes falschen re-ten und vor ursach aller sfinden. Gib mir deynes leidens und deyner czarten muter leiden ein hizenlichs empfinden. Herre, richt fiber mich an meyn letzten hinfart barmhercziglich. Lere mich werltlich ere vorsinehen durch dich und dir dynen weislich. Alle mein gesprechen werden in deynen wun-den vorheilt. [148r] Mein vornunft und bescheidenheit werd in der seer dey-nes heuptes vor aller anfechtung gesterkt und gecziret, und alles dein leiden nach meynen vormfigen werd erfolget.

I. (11)[402] Mynniglicher herre, als an dem hohen aste des creuczes dein claren augen erlaschen und vorkert,

II. (12) dein gotlichen oren wurden gespottes und lasters erffilt,

III. (13) dein edels richen vorwandelt mit bosem smak,

IV. (14) dein sfisser munt mit posem trank,

V. (15) dein czartes empfinden mit herten slegen.

Also beger ich, das du heut meyn augen behfitest vor vorlasnem gesicht, mein oren vor eytelem hoten. Herre, benym mir wolsinerken leiplicher ding, mach mir wyderczem alle czeitliche ding, und benym mir czartikeit meynes eygen [148v] leibes.

VI. (16) Czarter herre, als dein gotleichs heupt was von sere und ungemach geneigt,

VII. (17) dein gemeyte kel vil unczogenlich gestraicht,

VIII. (18) dein reynes antlitz mit spaichel und plut vorrunnen,

IX. (19) dein lawter farbe erplaicht,

X. (20) und alle dein schone gestalt ertotet.

Also gab mir, mein herre, leiplich ungemach liepczuhaben und alle mein rue in dir suchen, fremdes dbel williglich leiden, vorsmehen begern, mein begirde erlesthen und alle meinen gelust ertoten.

I. (21) Minniglicher herre, als dein rechte hant wart durchnagelt,

II. (22) dein linke hant durchslagen,

III. (23) dein recht’ arm czuspannen,

IV. (24) und dein linker ser czudenet,

V. (25) dein rechter fues ist durchgraben,

VI. (26) und dein linker grewlich durchhawen.

VII. (27) [149r] Du hangst in ungemach,

VIII. (28) und in grosser mdd deiner gotlichen payn,

IX. (29) Alle dein czarten glider wurden unbeweglich gepfrenkelt an dem engen notstall des creuczes,

X. (30) dein leip was von dem heissen blute an mancher stat berunnen.

Ach, mynniglich herre, also beger ich, das ich in lieb und in laid unbeweglich czu dir werd geheftet. Alles mein vormdgen leibe und sel an dem (dein?) czeutz (creutz?) czerspannet, mein vornunft und mein begier czu dir heften. Gib mir vormdgenheit leiplich freude flihen, snelheit dein lob und ere czu suchen. Ich beger, das kein gelied an meynen leibe sey es hab deines todes ein sdnderliches tragen, und deyns leidens gleichlichkeit ein andechtiges erczaigen.

I. (31) Czarter herre, dein pldiender leib hatt an dem creucze [149v] ein darben und ein dorren,

II. (32) dein mdder czarter racke hatt an dem rawhen creucz ein hertes laynen,

III. (33) dein swerer leip ein niderseigen,

IV. (34) aller dein leip was durchwundet und durchseret,

V. (35) herre, und das alles trug dein hercz mynniglich.

Herre, dein darben und dorren sey mir ein ewiges widergrunen, dein hertes laynen ein geistliches ruen, dein niderseigen ein kreftiges aufenthalden. Alle dein seer mdssen dy meynen senften, und dein mynnenreichs hercz mdsse das mein ynbranstiglich enczdnden.

I. (36) Mynniglicher herre, in der totlichen not wart dein gespottet

II. (37) mit spehen worten,

III. (38) mit spotlicher geberd,

IV. (39) und wurdest gar vornichtet in yren herczen,

V. (40) du stundest dor inne festiglich,

VI. (41) und petest deinen [150r] liben vater umb sy mynniglich,

VII. (42) du unschuldiges lemlein wurd czu dem schuldigen gleichet,

VIII. (43) von dem linken vortdmet,

IX. (44) von dem rechten angeruffen,

X. (45) du vorgabst ym all sein sdnde, und taczt ym auf deyn himelreich.

Nu lere, allerlibst’ h’re (herre), deynen diner alle spehe wort, alles spot-lich geperd und alles vornichten festiglich durch dich leiden, und all mein widersachen mynniglich kegen dir entschuldigen. Ach, gruntlose mildi-keit, ich pewt heut deinen unschuldigen tod vor dy augen deines himlichen vaters vor mein vorschultes sdndiges leben. H’re (herre), ich ruff czu dir mit dem schacher: gedenk mein in deinem reich. Vordam mich nicht umb mein missetat, vorgib mir all mein sdnde. Tu mir auf dein hime[150v]lisches pa-radys.

I. (46) Czarter herre, an der stunde wurd du von allen menschen gelassen,

II. (47) dein freund hatten sich dein vorczigen,

III. (48) du stundest nackt und aller eren und kleyder beraubet.

IV. (49) dein kraft erschein do siglos.

V. (50) sie handelten dich unparmhercziglich und du lidest es alles stille und senftmdtiglich.

VI. (51) Ach, deyns milden herczen, do du deyner czarten mut’ (mutter) h’czenleid (herczenleid) allein czugrund erkantest,

VII. (52) ir senende geperd ansecht,

VIII. (53) und ir clegliche wort hortest,

IX. (54) und in der totlichen schidung empfult sy deynem jdnger in mdterlicher trew,

X. (55) und den jdnger in yr kintlich trew.

Eya, czarter exemplar aller togunden, benym mir aller menschen schedliche lieb, aller freunt ungeordente trew, emplos mich von aller unle-digkeit, gib [151r] mir festikeit kegen allen bosen geisten, und senftmdtikeit kegen allen ungestumen menschen. milder herre, gib mir deinen bittern tod in den grunt meynes herczen, in meynen gepet erczeigung der werk. Awe, czarter mynniglicher herre, ich empfil mich heut in dy stete trew und in dy hut deynen czarten raynen muter und deyns liben erwelten jdngers.

Sprich Salve re’ (regina) ader Ave m (Maria).

Ya, czarte reyne muter,

I. (56) ich ermane dich heut des gruntlosen herczenleides, das du empfingest in dem ersten anplig, do du dein libes kint also sehest auferhenget in sterbender not stehen.

II. (57) Du enmuchtest ym do nicht czu №lf kumen,

III. (58) du hettest deines kindes ertoter ein peinlichs ansehen,

IV. (59) du clagtest yn vil yem[151v]merlich,

V. (60) und er troste dich gar gUtlich.

VI. (61) Sein gUtlichen wort durchwunten dein hercz,

VII. (62) dein cleglich geberde erweichte dy herten herczen,

VIII. (63) dein mdterlich hende und arm hatten ein ellendes aufpieten,

IX. (64) aber dein ckanker leip hatt ein craftlos niderseigen,

X. (65) dein czarter munt seynes abgerunnen plutes ein mynnigliches kdssen.

Eya nu, ein muter aller gnaden, behUt mich mdterlich in alle meynen leben, bewar mich gnediglich an meynem tode. Awe, czarte fraw, sich, das ist dy stund, umb dy ich beger aller mein tage dein diner czusein, das ist dy grewlich stund, ob der hercz und sel erschrikt; denn so ist aus pitten und ruffen, denn so weis ich, armer mensch, czu wem ich keren sal. Eya dorum, du, grundlos apgrunde d’ (der) gotlichen [152r] parmherczikeit, so valle ich dir heut czufusse mit inniglichem suffczen meynes herczen, das ich denn wirdig werd deiner frolichen gegenwertikeit. Wie mag der vorczagen, ader was mag dem geschaden, den du, reyne muter, wilt bewaren?

Ach, eyniger trost, beschirm mich denn vor des posen geistes yemmer-lichen anplik, bis mir behulfen und behUt mich vor den feintlichen henden. Mein ellendes sufczen werd von dir getrost, mein totliche kraftlose macht werd von den augen deiner parmherczikeit gUtlich angesehen, deyn milden hende werden mir denn gepoten, mein ellende sel von dir empfangen, und mit deinen rosenfarbem antlicz vor den hohen richter gefurt, und in ewiger selikeit bestetigt.

I. (66) O du gnadenreiches [152v] wolgefallen des himelischen va-ters, wy du in der stund an dem creucz czu allen den aussern smerczen des pittern todes auch von innen genczlich wardest von aller sdssikeit und troste gelassen.

II. (67) Du hattest czu deynem vater ein ellendes ruffen,

III. (68) deines willen mit dem seynen ein ganczes voreynen;

IV. (69) herr, dich durste von rechter pein und ddrre leiplich,

V. (70) dich durste auch von grosser lieb geistlich,

VI. (71) du wurd pitterlich getrenket,

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КОММЕНТАРИИ 👉
Комментарии
Татьяна
Татьяна 21.11.2024 - 19:18
Одним словом, Марк Твен!
Без носенко Сергей Михайлович
Без носенко Сергей Михайлович 25.10.2024 - 16:41
Я помню брата моего деда- Без носенко Григория Корнеевича, дядьку Фёдора т тётю Фаню. И много слышал от деда про Загранное, Танцы, Савгу...